Co-Abhängig
...sind alle Personen die durch die Erkrankung mitbetroffen sind. (Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn).
Sie sind in ihrem Wohlbefinden sehr stark vom Verhalten des Abhängigen bestimmt. Süchtige Menschen sind krank, es handelt sich um eine hochkomplexe psychische Erkrankung.
Veränderungen feststellen
Co-Abhängige stellen Verhaltensänderungen fest, lange bevor es medizinische Befunde gibt.
Viele Ehepartner sagen z. B.: „Das ist nicht mehr der Mensch, den ich einmal geheiratet habe.“
Pro Alkoholkranken leiden ungefähr 4-5 Angehörige unter den Folgen der Sucht.
Co-Abhängige sind Verbündete des Abhängigen, ohne dass ihnen das bewusst ist.
Sie sind Co-Abhängig wenn sie:
- Verantwortung für den Abhängigen übernehmen,
- ihm Aufgaben abnehmen,
- sein Verhalten ertragen, entschuldigen oder decken,
- die Tatsachen über die Suchtentwicklung und die Konsequenzen daraus verleugnen oder verniedlichen,
- ihre eigenen Gefühle unterdrücken (nicht sehen wollen was geschieht),
- selbst Schuldgefühle entwickeln, weil der Angehörige trinkt,
- ihren eigenen Lebensstil an die Suchtgewohnheiten des Partners anpassen,
- versuchen, den Alkoholkonsum zu kontrollieren,
- den Eindruck gewinnen, selbst seelisch oder körperlich krank zu werden.
Kinder
...sind besonders betroffen, denn sie sind von ihren Eltern abhängig.
Kinder denken, dass sie an den Problemen der Eltern schuld sind. Kinder schämen sich für das was passiert.
Kinder versuchen die Familie zu schützen, soweit sie können, sie werden gewissermaßen die „Eltern ihrer Eltern“.
Selbst als Erwachsene leiden sie noch unter verminderten Selbstwertgefühl, Schwierigkeiten mit Veränderungen, neigen zu komplizierten Beziehungen und sind selbst erheblich suchtgefährdet.
Suchen Sie sich Hilfe!
Suchtberatungsstellen:
Kostenlose und anonyme Unterstützung und Beratung fü Co-Abhängige UND Abhängige
Selbsthilfegruppen:
Treffen Sie Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. Stellen Sie fest, dass Sie mit Ihrem Problem nicht allein sind.
Psychotherapie:
Lassen Sie sich helfen, wenn Sie gesundheitliche Probleme bekommen.
Sozialmedizinische Dienst und Beratungsstellen geben Auskunft über die lokalen Angebote.
Selbstschutz und Selbstachtung
- Werden Sie für sich selbst aktiv!
- Sprechen Sie offen mit einer vertrauensvollen Person über Ihr Problem!
- Geben Sie dem Suchtkranken die Verantwortung für sich selbst zurück! Sie sind nicht schuld an seiner Krankheit!
- Lassen Sie los!
- Hören Sie auf, Ihren Angehörigen verändern zu wollen!
- Pflegen Sie Ihre eigenen Interessen!
- Leben Sie Ihr eigenes Leben!
- Übernehmen Sie wieder Verantwortung für Ihr Leben und Wohlergehen!
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Selbstwertgefühl wieder wächst!
- Holen Sie sich Hilfe!